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NATIONS CUP
Die besten 16 Spieler der Welt kämpfen um die ultimative Online-Rennsportkrone!
Nations Cup 2020 – Weltfinale
20.12.2020

Viele Menschen in aller Welt werden das Jahr 2020 nur allzu gern wieder aus dem Gedächtnis streichen wollen. Nicht jedoch der japanische Fahrer Takuma Miyazono, der neue Gewinner des Nations Cup der FIA Gran Turismo Championships! Sein Sieg war der krönende Abschluss eines unglaublichen Jahres für den 20-Jährigen, der noch im Februar die „World Tour 2020 – Sydney“ gewonnen hatte, kurz bevor die weltweite Pandemie sämtliche Live-Veranstaltungen lahmlegte. Doch auch nach dem Übergang zu reinen Online-Rennen setzte Miyazono seine Siegesserie fort und gewann erst die Asien-Online-Serie des Nations Cup und danach auch das regionale Finale der Region Asien/Ozeanien. Seine Erfolgssträhne riss auch in der Woche des Weltfinales nicht ab: Er gewann zuerst den zusätzlich stattfindenden Toyota GR Supra GT Cup und verhalf anschließend dem Subaru-Team zum Weltmeistertitel in der Manufacturer Series. Sein spannender „Nations Cup“-Sieg rundet einen bisher noch nie da gewesenen „Gran Turismo“-Grandslam des Meisterstrategen ab.
Das große „Nations Cup“-Weltfinale fand am letzten Tag der FIA GT Championships 2020 statt. Die 16 schnellsten Spieler der Welt aus 10 Ländern hatten sich in regionalen Online-Finalrunden qualifiziert und kamen nun erneut online zusammen, um sich dem Kampf um die Vorherrschaft zu stellen.

Dieses Jahr fand der Wettbewerb aufgrund der weltweiten Pandemie in einem etwas überarbeiteten Format statt. Die Spieler traten per Videoschaltung in insgesamt drei Rennen gegeneinander an, deren Startaufstellung jeweils in einer zehnminütigen Qualifikationsrunde festgelegt wurde. Die zehn Bestplatzierten erhielten Punkte und im Großen Finale gab es doppelte Punkte zu holen. Außerdem erhielten die siegreichen Fahrer dieser Saison World-Tour-Punkte, die zum Ergebnis dieser Meisterschaft hinzugezählt wurden, wodurch der Spanier Coque López (Gewinner der EMEA-Region) und der Brasilianer Adriano Carrazza (Gewinner der Region Amerika) einen Vorsprung hatten. Angeführt jedoch wurde die Punktetabelle zu Beginn des Events von Takuma Miyazono (Gewinner der Region Asien/Ozeanien und der „World Tour 2020 – Sydney“), der nach seinen Siegen im vorangegangenen GR Supra GT Cup und der Manufacturer Series kaum zu schlagen schien.

Rennen 1

Der erste Wettbewerb des Tages war ein Rennen über 13 Runden auf dem Fuji International Speedway in der malerischen japanischen Präfektur Shizuoka. Gefahren wurde der spannende neue Toyota GR Yaris, dessen reales Gegenstück im atemberaubenden GT-Studio stand, aus dem das Weltfinale übertragen wurde. Da die Fahrer mindestens je eine Runde sowohl auf mittleren als auch auf harten Reifen zurücklegen mussten, war die richtige Boxenstrategie schon früh ein wichtiger Faktor. Die Pole Position im ersten Rennen sicherte sich der Japaner Miyazono (Kerokkuma_ej20), indem er die Italiener Giorgio Mangano (Williams_Gio) und Valerio Gallo (Williams_BRacer) im Qualifying auf P2 und P3 verdrängte. Auf Position 4 startete der Niederländer Rick Kevelham (HRG_RK23).

Nach dem fliegenden Start gab es ein wildes Wettrennen zur ersten scharfen Rechtskurve, in der Miyazono eine frühe Kampfansage von Mangano abwehrte und das Feld weiter anführte. Die sieben Spitzenfahrer, alle auf mittleren Reifen unterwegs, lieferten sich in beinahe jedem Streckenabschnitt erbitterte Kämpfe. Der EMEA-Regionalmeister – der Spanier Coque López (Williams_Coque14) – startete nach einem miserablen Qualifying von Position 8 aus und in der ersten Runde zudem noch mit einer Strafsekunde aus dem Qualifying, weil er die Streckenbegrenzung überfahren hatte.

Zu Beginn der fünften Runde gelang es Mangano, Miyazono zu überholen und die Führung zu übernehmen, indem er in der ersten Kurve geschickt bremste. In der sechsten Kurve, der Haarnadelkurve, tat es ihm sein Landsmann Gallo gleich und rückte auf Platz 2 vor. Die ersten Boxenstopps erfolgten zur Mitte des Rennens, doch die sieben Führenden mit ihren mittleren Reifen verzichteten vorerst auf einen Stopp.

In Runde 7 legten mehrere der Spitzenreiter, darunter auch Miyazono, einen Boxenstopp ein, um auf weiche Reifen zu wechseln, während Mangano und Gallo weiterhin ausharrten. Dem Fahrer auf Position 4, Chilene Angel Inostroza (YASHEAT_Loyrot), unterlief ein folgenschwerer Fehler, als er statt harter Reifen versehentlich einen weiteren Satz mittlerer Michelins aufzog und dadurch zu einem weiteren Boxenstopp gezwungen war, der ihn so gut wie aus dem Rennen warf. In Runde 8 fuhren die beiden führenden Italiener zu einem Wechsel auf harte Reifen in die Box und kehrten auf ihren vorherigen Positionen wieder ins Rennen zurück. In den vier verbleibenden Runden lieferten sich Mangano vor Gallo und Miyazono, gefolgt von Kevelham und dem Japaner Ryota Kokubun (Akagi_1942mi) auf P5, einen rasanten Endspurt. Inostroza mischte das Feld kräftig auf, als er sich gegen einen frühen Boxenstopp entschied und den Führenden auf die Pelle rückte. Er rangelte mit Mangano um die Spitze und touchierte anschließend Gallo und Miyazono, die sich den Chilenen zweifellos weit, weit weg wünschten. Doch für alle anderen sah es so aus, als würde sich Inostroza viel zu gut amüsieren, um jetzt seinen Boxenstopp einzulegen.

In Runde 11 übernahm Gallo auf der Startgeraden die Führung, indem er beim Einfahren in die erste Kurve mit seinem Landsmann gleichzog und sich beim Ausfahren an Mangano vorbeizwängte. Die Panasonic-Kurve (Kurve 16) nahm er jedoch zu weit außen, sodass Mangano wieder auf Position 1 vorrücken und Inostroza auf gleiche Höhe kommen konnte. Wie eine Einheit preschten die drei Autos mit 240 km/h über die Startgerade.

In Runde 12 zog der Japaner Tomoaki Yamanaka (yamado_racing38), der sich auf P4 vorgekämpft hatte, in Kurve 13 an seinem Landsmann Miyazono vorbei auf Position 3. Dieses Manöver rüttelte offenbar an Miyazonos Selbstbewusstsein, denn in der folgenden Kurve zogen sowohl Serrano als auch Kevelham an ihm vorbei und verbannten ihn auf Platz 7. Als Inostroza schließlich in die Box fuhr, gelang es Gallo, Mangano die Führung erneut abzunehmen, doch Yamanaka lauerte noch immer im Schatten, da er als einziger Fahrer unter den sechs Führenden auf den schnelleren mittleren Reifen unterwegs war. Als der Japaner allerdings in der 300R (Kurve 9) versuchte, Mangano zu überholen, wurde er kurzerhand aus seiner Rennlinie geworfen und so stark verlangsamt, dass Serrano und Kevelham vorbeiziehen konnten. Von einem Augenblick auf den anderen war Yamanaka vom zweiten auf den fünften Platz zurückgefallen.

Das Rennen endete damit, dass Gallo als erster über die Ziellinie fuhr, gefolgt von Mangano, Serrano und Kevelham. Der Kanadier Andrew Brooks (PX7-Deafsun), der auf Position 9 gestartet war, hatte sich überraschend unter die ersten fünf vorgearbeitet. Miyazono beendete das Rennen mit einem enttäuschenden neunten Platz und lediglich 2 Punkten.

RANG FAHRER ZEIT
1 Valerio Gallo Williams_BRacer 24:25.080
2 Giorgio Mangano Williams_Gio +01.316
3 Jose Serrano PR1_JOSETE +01.453
4 Rick Kevelham HRG_RK23 +01.774
5 Andrew Brooks PX7-Deafsun +02.124
6 Coque López Williams_Coque14 +02.597
7 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 +02.825
8 Ryota Kokubun Akagi_1942mi +03.339
9 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 +03.514
10 Cody Nikola Latkovski Nik_Makozi +03.729
11 Ádám Tápai TRL_ADAM18 +03.831
12 Lucas Bonelli TGT_BONELLI +07.355
13 Adriano Carrazza KoA_Didico15 +07.414
14 Patrik Blazsán Williams_Fuvaros +08.347
15 Baptiste Beauvois PRiMA_TsuTsu +09.125
16 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot +16.900

Rennen 2

Harte Bedingungen erwarteten die Fahrer im zweiten Rennen, denn es regnete auf dem anspruchsvollen Straßenkurs „Tokyo Expressway – Östlicher Außenring“. Wegen der rutschigen Fahrbahn mussten die Fahrer ausschließlich auf Regenreifen fahren, wodurch in diesem 13-Runden-Rennen keine Boxenstopps notwendig waren. Gefahren wurde der Porsche 911 RSR und wie jeder Profifahrer weiß, ist ein Rennwagen mit Heckmotor und Heckantrieb auf nassem Untergrund eine knifflige Angelegenheit. Nach seinem enttäuschenden neunten Platz im ersten Rennen bewies der Japaner Takuma Miyazono sein Können im Qualifiying und sicherte sich dank der schnellsten Zeit die Pole Position. Neben ihm in der ersten Reihe startete der achtzehnjährige Spanier Jose Serrano, gefolgt von Ryota Kokubun (Japan) und dem Ungarn Patrik Blazsán (Williams_Fuvaros).

Schon ab dem Startschuss ging es heiß her, als Serrano auf der langen Startgeraden mit 260 km/h aus dem Windschatten an Miyazono vorbeizog und die Führung übernahm.

Kokubun nutzte die Chance und zog ebenfalls vorbei, doch in der nächsten Kurve eroberte Miyazono Position 2 bereits zurück. Während das gesamte Feld um Positionen kämpfte, rückte der Kanadier Andrew Brooks um zwei Plätze bis auf Position 5 auf und lieferte sich in der zweiten Runde ein Duell mit Kokubun um Position 4. Währenddessen zog Miyazono aus dem Windschatten an Serrano vorbei und holte sich auf der Startgeraden die Führung zurück. Die Fahrer hatten es nicht leicht auf der nassen Strecke, viele gerieten ins Rutschen und schrammten die Mauer, sodass Miyazono, Serrano und Blazsán ihren Vorsprung vor dem restlichen Feld auf zwei Sekunden ausbauen konnten.

Vom Ende des Felds startete der Brasilianer Lucas Bonelli (TGT_BONELLI), der das ganze Wochenende über ein beeindruckendes Tempo hingelegt hatte, eine Aufholjagd bis auf Position 5. Hier fand er sich mitten in einem erbitterten Kampf zwischen Kokubun, Brooks und Gallo wieder, die dicht hintereinander die Positionen 4 bis 7 belegten. In Runde 4 stieß der Spanier Coque López dazu, nachdem er sich von Position 11 vorgekämpft hatte und nun mit Bonelli um den siebten Platz rangelte.
An diesem Punkt des Rennens wurde deutlich, welche Taktik Miyazono und Serrano verfolgten: Sie nutzten auf den langen Geraden immer wieder gegenseitig ihren Windschatten, um sich vom Feld abzusetzen. Ihr Zusammenspiel schien zu funktionieren, denn bis zur siebten Runde hatten sie ihren Vorsprung bereits auf 4,5 Sekunden ausgebaut. Währenddessen hatten auch der Franzose Baptiste Beauvois (PRiMA_TsuTsu) und der Chilene Angel Inostroza zum Mittelfeld aufgeschlossen, wo Gallo, Bonelli und López noch immer um Positionen kämpften.

Zur Halbzeit des Rennens hatte sich der vordere Teil des Felds in drei Gruppen aufgeteilt: Miyazono und Serrano vorn, Blazsán und Kokubun einige Sekunden dahinter und Gallo, Brooks, Beauvois, Bonelli und López wiederum mehrere Sekunden hinter ihnen. Diese Reihenfolge blieb lange Zeit größtenteils unverändert, während sich die Fahrer bemühten, nicht ihren Grip und die Kontrolle über ihren jeweiligen Porsche zu verlieren, dennoch nutzten sie jede Chance für einen Positionskampf.

In Runde 11 war klar, dass entweder Miyazono oder Serrano das Rennen machen würden, da sie ganze fünf Sekunden Vorsprung hatten. Die Spannung wuchs ins Unermessliche, denn nachdem sie den größten Teil des Rennens über zusammengearbeitet hatten, wartete nun jeder gebannt darauf, wann und wie sie einander angreifen würden.

Es geschah zu Beginn der letzten Runde. Serrano fuhr mit seinem gelben Porsche in den Windschatten von Miyazonos weißem 911 und sicherte sich die Führung. Jetzt musste er sie nur noch halten, aber Miyazono hatte andere Pläne. Zwar forderte der Japaner den Spanier wiederholt in den Kurven heraus, doch sein ultimatives Manöver hob er sich für die finale Kurve auf. Als sich die Autos der Haarnadel-Rechtskurve näherten, fuhr Miyazono nach außen, während Serrano hartnäckig auf seiner Rennlinie blieb, zog aber im allerletzten Augenblick nach innen und zwang Serrano damit an der Kurvenausfahrt nach außen.

Auf dieser schnelleren Rennlinie konnte sich Miyazono am Ende der Kurve an die Spitze setzen. Serrano versuchte verzweifelt, Miyazonos weißen Porsche auf der Startgeraden wieder einzuholen, doch der Japaner behielt die Nase – knapp – vorn und sicherte sich den Sieg mit gerade einmal 0,022 Sekunden Vorsprung. Mit seinem zweiten Platz lag Serrano trotzdem insgesamt gleichauf mit Miyazono und beide gingen mit je 25 Punkten ins letzte und entscheidende Rennen.

RANG FAHRER ZEIT
1 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 28:54.273
2 Jose Serrano PR1_JOSETE +00.034
3 Patrik Blazsán Williams_Fuvaros +03.072
4 Ryota Kokubun Akagi_1942mi +06.318
5 Andrew Brooks PX7-Deafsun +07.284
6 Coque López Williams_Coque14 +09.294
7 Baptiste Beauvois PRiMA_TsuTsu +09.330
8 Lucas Bonelli TGT_BONELLI +11.046
9 Cody Nikola Latkovski Nik_Makozi +12.241
10 Valerio Gallo Williams_BRacer +12.288
11 Giorgio Mangano Williams_Gio +14.093
12 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot +14.162
13 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 +18.389
14 Ádám Tápai TRL_ADAM18 +19.246
15 Rick Kevelham HRG_RK23 +20.322
16 Adriano Carrazza KoA_Didico15 +20.884

Großes Finale

Wer geglaubt hatte, der Sieger im Nations Cup 2020 stünde nach dem zweiten Rennen schon so gut wie fest, musste dies noch einmal überdenken, als die beiden nach Punkten Führenden, Takuma Miyazono (Japan) und Jose Serrano (Spanien), ein enttäuschendes Qualifying im stylishen Mazda RX-Vision GT3 Concept hinlegten und für das Große Finale lediglich auf den Startpositionen 7 und 8 landeten. Da es in diesem Rennen über die legendäre Sarthe-Rennstrecke, der Heimat des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, doppelte Punkte gab, witterten selbst die Fahrer, die sich schon aus dem Rennen gewähnt hatte, eine neue Chance auf den Titelsieg 2020. Unter ihnen war auch der Italiener Valerio Gallo, der sich mit einer unglaublichen Rundenzeit von 3:52,300 die Pole Position sicherte. Ebenfalls von der ersten Reihe aus startete der Japaner Ryota Kokubun.

Wie bei jedem Großen Finale war auch hier die Boxenstrategie von entscheidender Bedeutung, da die Fahrer mindestens je eine Runde auf weichen, mittleren und harten Reifen fahren und zwischendurch auftanken mussten, denn mit nur einer Tankfüllung waren die zehn erforderlichen Runden auf dieser Rennstrecke nicht zu schaffen.

Beim Start kamen alle Fahrer gut aus dem Stand weg und versuchten in der Dunlop-Kurve, Positionen wettzumachen. Der Champion der Region Amerika, der Brasilianer Adriano Carrazza, nutzte das Getümmel und seine weichen Michelins, um sowohl an dem Japaner Tomoaki Yamanaka auf Platz 3 und an Kokubun vorbei auf Position 2 vorzurücken, während Miyazono den Niederländer Rick Kevelham überholte und sich auf Position 6 setzte. Gegen Mitte der Startrunde hatte sich eine Reihenfolge herauskristallisiert und der Spitzenreiter Gallo sowie Carrazza auf Platz 2 – die einzigen Fahrer mit weichen Reifen – versuchten, sich noch weiter vom Rest des Felds abzusetzen.

Zu Beginn der zweiten Runde legten die Fahrer mit harten Reifen nach Abschluss ihrer Pflichtrunde einen Boxenstopp ein. Anschließend begann der Kampf um Position 3, als Miyazono und der regelmäßige Spitzenfahrer Cody Nikola Latkovski (Nik_Makozi) aus Australien in der Indianapolis-Kurve zu dem Italiener Giorgio Mangano und Kokubun aufschlossen.

Auf der Mulsanne-Geraden schoss Latkovski bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 280 km/h an Kokubun und Mangano vorbei und machte gleich zwei Positionen auf einmal wett. Miyazono übertrumpfte dieses Manöver noch, indem er sich in nur einem Zug an Kokubun, Mangano und Latkovski vorbei auf Platz 3 vorkämpfte. In der nächsten Runde legten Gallo, Carrazza und Miyazono einen Boxenstopp ein. Die beiden Spitzenreiter zogen mittlere Reifen auf, während Miyazono sich für weiche entschied. Jetzt lag Latkovski vorn, gefolgt von Mangano und Kokubun, während Gallo, Carrazza und Miyazono auf Position 7, 8 und 9 wieder auf die Strecke zurückkehrten. Nach einer halben Runde tauschten Latkovski und Mangano die Position und spendeten sich gegenseitig Windschatten, um ihren Vorsprung auf 1,5 Sekunden auszubauen.

In Runde 5 kam es zum Gerangel im Mittelfeld, als der Spanier Coque López gleich zwei Autos überholte und auf Position 6 zog, während Kokubun und Kevelham das Nachsehen hatten. Indes saß der andere Spanier und zweite Punktespitzenreiter, Jose Serrano, chancenlos auf Position 11 fest und sah seine Championship-Hoffnungen schwinden. Die beiden Führenden, Latkovski und Mangano, legten ihren ersten Boxenstopp ein und wechselten beide auf harte Reifen, während Gallo und Miyazono wieder an die Spitze rückten.

In der sechsten Runde überholte Kevelham auf weichen Reifen Latkovski auf harten und rückte auf Platz 4 vor, doch bis zu Carrazza auf Platz 3, der sieben Sekunden vor ihm lag, war es noch ein weiter Weg für den Niederländer. Zu Beginn der siebten Runde legten 11 der 16 Fahrer einen Boxenstopp ein, was die Reihenfolge erneut durchmischte, doch die Spitze mit Gallo und Miyazono in Führung blieb unverändert. In der Indianapolis manövrierte Miyazono Gallo schließlich aus und zog in einem Überholmanöver wie aus dem Lehrbuch an ihm vorbei. Hinter den beiden musste Carrazza eine Strafe für das Überfahren der Streckenbegrenzung hinnehmen, was seine Chancen zunichtemachte und den Kampf um Platz 3 Kokubun, Latkovski, Yamanaka und Mangano überließ. Obwohl alle auf weichen Reifen fuhren, lagen Miyazono und Gallo zu diesem Zeitpunkt schon zu weit vorn, sodass der Sieg im Großen Finale nun zu einem reinen Duell zwischen den beiden wurde.

Wie erwartet trumpfte Gallo in der Indianapolis auf und zog außen an Miyazonos weißem Rennwagen vorbei.

Miyazono blieb ihm dicht auf den Fersen und lauerte auf eine Chance in den letzten Kurven des Rennens, doch Gallo ließ ihm keine, behielt seine Führung bis zur Ziellinie und holte sich den Sieg, gefolgt von Miyazono, Latkovski und Yamanaka.

Der Sieg katapultierte den Italiener auf Platz 2 der Gesamtwertung, doch die „Nations Cup“-Meisterschaft sowie das gesamte Wochenende gingen an Takuma Miyazono, dem an den drei Renntagen durch die Siege im GR Supra GT Cup, in der Manufacturer Series und im Nations Cup ein Hattrick im Weltfinale 2020 gelungen war. Komplettiert wurde die Podiumsaufstellung durch Gallo und den Japaner Ryota Kokubun, der durch seinen fünften Platz im Finalrennen auf Platz 3 gelandet war.

Miyazono sagte nach dem Rennen: „Ich hatte wirklich nicht geglaubt, dass ich gewinnen könnte. Ich freue mich, aber als ich über die Ziellinie fuhr, lag ich auf dem zweiten Platz und war mir zu dem Zeitpunkt gar nicht sicher, ob ich die Meisterschaft gewonnen hatte. Was die anderen Siege an diesem Wochenende angeht, habe ich gerade eben erst realisiert, was mir da gelungen ist, und ich kann es kaum glauben. Nach meinem Sieg in Sydney lief es für mich das ganze Jahr über bis hin zu diesem Weltfinale sehr gut, aber ich finde trotzdem, dass ich mich noch weiter verbessern muss, damit ich nächstes Jahr noch stärker antreten kann.“

RANG FAHRER ZEIT
1 Valerio Gallo Williams_BRacer 40:10.038
2 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 +00.622
3 Cody Nikola Latkovski Nik_Makozi +05.280
4 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 +06.164
5 Ryota Kokubun Akagi_1942mi +07.453
6 Lucas Bonelli TGT_BONELLI +07.590
7 Giorgio Mangano Williams_Gio +07.733
8 Andrew Brooks PX7-Deafsun +08.418
9 Adriano Carrazza KoA_Didico15 +08.561
10 Ádám Tápai TRL_ADAM18 +09.471
11 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot +09.812
12 Jose Serrano PR1_JOSETE +09.972
13 Patrik Blazsán Williams_Fuvaros +14.070
14 Rick Kevelham HRG_RK23 +14.428
15 Coque López Williams_Coque14 +20.345
16 Baptiste Beauvois PRiMA_TsuTsu DNS

Nations Cup 2020 – Ergebnisse des Weltfinales

RANG FAHRER World-Tour-Punkte RENNEN 1 RENNEN 2 GROSSES FINALE GESAMTPUNKTE
1 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 11 2 12 20 45
2 Valerio Gallo Williams_BRacer 5 12 1 24 42
3 Ryota Kokubun Akagi_1942mi 7 3 7 12 29
4 Cody Nikola Latkovski Nik_Makozi 7 1 2 16 26
5 Jose Serrano PR1_JOSETE 7 8 10 0 25
6 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 6 4 0 14 24
7 Andrew Brooks PX7-Deafsun 6 6 6 6 24
8 Giorgio Mangano Williams_Gio 1 10 0 8 19
9 Lucas Bonelli TGT_BONELLI 5 0 3 10 18
10 Coque López Williams_Coque14 8 5 5 0 18
11 Adriano Carrazza KoA_Didico15 8 0 0 4 12
12 Patrik Blazsán Williams_Fuvaros 3 0 8 0 11
13 Baptiste Beauvois PRiMA_TsuTsu 6 0 4 0 10
14 Rick Kevelham HRG_RK23 2 7 0 0 9
15 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot 7 0 0 0 7
16 Ádám Tápai TRL_ADAM18 4 0 0 2 6
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