Strategie und Überraschungen prägen Runde 2 des Gran Turismo World Series Manufacturers Cup in Berlin
Gran Turismo World Series 2025 – Runde 2 – Manufacturers Cup
BERLIN, Deutschland – Am Samstag, den 20. September, fand die Gran Turismo World Series ihren Weg in das wunderschöne und geschichtsträchtige Berlin, wo die zweite Runde der spannenden internationalen Meisterschaft ausgetragen wurde. Die Bühne in der Uber Eats Music Hall war bereit für ein ausverkauftes Publikum, die Vorfreude war groß und es stand einiges auf dem Spiel. Der Tag wurde mit dem Manufacturers Cup eröffnet – einem äußerst unvorhersehbaren Wettkampf, der von gewagten Boxenstopp-Strategien und Entscheidungen in Sekundenbruchteilen geprägt war. Nach dem beeindruckenden Sieg von Subaru in Runde 1 in London waren alle Augen auf einen der Stars des Teams gerichtet, den Franzosen Kylian Drumont, auf dem jetzt in Berlin hohe Erwartungen lasteten.
Seine Kontrahenten stellten ein Fahrerfeld voller Talente, darunter etwa Jose Serrano (Porsche) und Pol Urra (Mazda) aus Spanien sowie blitzschnelle Neulinge wie der sensationelle Nachwuchsfahrer Mikołaj Sedziak aus Polen.
Der Manufacturers Cup bringt die bestplatzierten Hersteller aus den Online-Qualifyings zusammen. Jeder der 12 Hersteller wird von einem Trio aus Elitefahrern repräsentiert, von denen jeweils einer aus den Regionen Europa/Naher Osten/Afrika, Amerika und Asien/Ozeanien stammt und die aufgrund ihrer Top-Leistungen in den Qualifyings ausgewählt wurden. In Berlin richteten sich alle Augen auf die zwölf europäischen Fahrer, die im Mittelpunkt des äußerst spannenden Wettkampfs in Runde 2 standen.
Im Qualifying knüpften Subaru und BMW an ihre Leistungen aus Runde 1 an und die Franzosen Kylian Drumont und Thomas Labouteley konnten sich mit dem Subaru BRZ GT300 und dem BMW M6 GT3 Startpositionen in der ersten Reihe für das Große Finale sichern. Direkt hinter ihnen folgten der Porsche 911 RSR, gefahren von Jose Serrano aus Spanien – aktuell Führender der „Nations Cup“-Punktewertung und erfahrener Champion sowohl des Manufacturers Cup als auch des Nations Cup – sowie der polnische Nachwuchsfahrer Mikołaj Sedziak, der in seinem Nissan GT-R Nismo ein unglaubliches Tempo zeigte und so seine Ankunft auf der Weltbühne ankündigte.
Großes Finale: Nürburgring (24h), 6 Runden
Das Große Finale fand auf dem „Nürburgring (24h)“-Layout statt, einer 25,3 km langen anspruchsvollen Strecke mit etwa 90 Kurven, auf der sowohl Ausdauer und Strategie als auch Können und Geschwindigkeit erforderlich sind. Da das Reglement vorsah, dass jedes Team in dem 6-Runden-Rennen mindestens eine Runde mit weichen, mittleren und harten Dunlop-Reifen fahren musste, wurde das Rennen zu einer Art Hochgeschwindigkeits-Schachpartie.
Wie bereits erwartet entschieden sich Drumont (R8G_Kylian19) und Labouteley (BSCOMP_Aphe) anfangs für die weichen Reifen, in der Hoffnung, vor einem Strategiewechsel einen ordentlichen Vorsprung herauszufahren. Die Mehrheit der nächsten sechs Fahrer wählte mittlere Reifen, mit Ausnahme von Nissan-Neuling Mikołaj Sedziak (MSedzzz_25), der auf harte Reifen setzte. War das ein Anfängerfehler oder steckte ein Plan dahinter?
Die Antwort darauf blieb nicht lange aus. In den Anfangskurven wurde Sedziaks GT-R Nismo von Valerio Gallos (OP_BRacer) Honda NSX, Pol Urras (PolUrra) Mazda RX-Vision und Lucas Bonellis (RVT_BONELLI) Mercedes-AMG GT3 überholt, sodass Sedziak innerhalb kürzester Zeit von der vierten auf die siebte Position zurückfiel.
Am Ende von Runde 1 entschied sich Bonelli – dessen grimmiger Blick und aggressive Körperhaltung hinter dem Steuer an einen Krieger im Kampf erinnerten – zu einem Angriffsmanöver. Auf der Gegengeraden zog er in einer einzigen Aktion sowohl an Urra als auch an Gallo vorbei und schnellte mit seinem Mercedes-AMG auf die vierte Position. Währenddessen legten Drumont und Labouteley, nachdem sie einen Vorsprung von 4,2 Sekunden erzielt hatten, einen Boxenstopp ein, da die schonungslose Nürburgring-Strecke die weichen Reifen stark strapazierte.
Die Spitze des Rennens übernahm daraufhin Jose Serrano (JoseSerrano_16), dessen Porsche 911 von Bonellis Mercedes-AMG, Urras Mazda und Gallos Honda verfolgt wurde. In der Mitte der zweiten Runde zogen Urra und Gallo an Bonelli vorbei, doch Serrano war außer Reichweite, da er bereits einen gehörigen Vorsprung herausgefahren hatte. Am Ende der Runde legten die meisten Fahrer mit mittleren und harten Reifen einen Boxenstopp ein, außer einem Trio aus dem Saudi-Araber Naif Alfaleh (Dstinct_Naif) im Lamborghini Huracán GT3, dem Lexus-Fahrer Giorgio Mangano (GioMan_57) im RC F und Gallo, die mit ihren verschlissenen mittleren Reifen weiterfuhren.
Für einen Moment erschien dies wie ein Geniestreich des Italieners Gallo, als er auf freier Strecke alles aus seinem NSX herausholte. Währenddessen arbeitete sich der hart attackierende Drumont unerbittlich im Fahrerfeld nach vorne. Er überholte den Lexus, danach den Lamborghini und übernahm somit Position 2. Als sein Vorsprung auf 6,5 Sekunden geschrumpft war, legte Gallo schließlich einen Boxenstopp ein, zusammen mit Drumont, Labouteley, Alfaleh und Mangano. Die Strategien gingen erneut auseinander: Gallo wechselte auf weiche Reifen und hob sich die harten für den letzten Stint auf, während Drumont und Labouteley die harten Reifen wählten, um ohne weiteren Boxenstopp bis ins Ziel zu fahren.
In Runde 4 entfesselte Serrano mit seinem Porsche sein volles Potenzial und vergrößerte seinen Vorsprung auf 5,5 Sekunden, während sich hinter ihm Gallos Entscheidung als Fehlschlag erwies – er schaffte es nicht, Urras Mazda zu überholen, und seine Hoffnung schwand mit jeder Kurve weiter. Am Rundenende legten Serrano und Urra einen Boxenstopp ein, während Gallo nur weiterfahren und hoffen konnte, dass seine weichen Dunlop-Reifen noch eine Runde durchhalten würden.
Doch seine Entscheidung kostete ihn einiges. Gallo fiel zurück, als die Reifen seines NSX an Haftung verloren, und Sedziak preschte mit seinem GT-R Nismo auf mittleren Reifen nach vorne – und er hatte sogar noch einen letzten Stint mit weichen Reifen vor sich. Nach den letzten Boxenstopps lagen Subaru, BMW und Porsche auf den vorderen Positionen.
Nach seinem letzten Boxenstopp kam Sedziak auf Position 6 wieder ins Rennen zurück und gab Vollgas. Er überholte Kaj de Bruins (R8G_Kajracer) Toyota GR Supra, anschließend Urra und dann sogar Serranos Porsche und positionierte sich somit an dritter Stelle!
Am Ende gehörte der Tag jedoch Kylian Drumont. Er blieb unter Druck gelassen und präzise, fuhr in der Dämmerung im Licht der Scheinwerfer seines BRZ als Erster über die Ziellinie und erzielte so für Subaru den zweiten Sieg in Folge im Manufacturers Cup. Labouteleys BMW fuhr hinter ihm auf einen wohlverdienten zweiten Platz, während Sedziaks erstaunliche Fahrtaktik ihm einen Podiumsplatz bei seinem allerersten GTWS-Live-Event einbrachte.
Mit perfekter Kontrolle und Nerven aus Stahl erinnerte Drumont die ganze Welt daran, warum er Olympiasieger ist und in jedem Rennen eine Gefahr für seine Kontrahenten darstellt. Nach dem Wettkampf sagte er: „Die Höchstgeschwindigkeit des Subaru BRZ ist nicht überragend, deshalb musste ich schon früh nach vorne fahren und mich aus Rangeleien heraushalten. Am Anfang war ich mir mit meiner Strategie nicht sicher, vor allem, als es dicht an dicht zuging, aber dann habe ich hier und da etwas Druck gemacht und es hat geklappt. Mit diesem Sieg haben wir einen guten Start in die Saison hingelegt. Erst hat Takuma (Miyazono) gewonnen und jetzt ich, und jetzt geht es weiter zur dritten Runde in Los Angeles.“
Gran Turismo World Series 2025 Runde 2 – Ergebnisse im Manufacturers Cup
Qualifying-Zeitrennen
- Fahrzeugkategorie:
- Gr.3
- Strecke:
- Nürburgring (24h)
| RANG | Hersteller/Fahrer | ZEIT | Abstand |
|---|---|---|---|
|
1
|
|
8'03.926 | |
|
2
|
|
8'04.371 | +00.445 |
|
3
|
|
8'04.586 | +00.660 |
|
4
|
|
8'04.678 | +00.752 |
|
5
|
|
8'05.308 | +01.382 |
|
6
|
|
8'05.433 | +01.507 |
|
7
|
|
8'05.491 | +01.565 |
|
8
|
|
8'06.116 | +02.190 |
|
9
|
|
8'06.238 | +02.312 |
|
10
|
|
8'06.356 | +02.430 |
|
11
|
|
8'08.337 | +04.411 |
|
12
|
|
8'09.187 | +05.261 |
Großes Finale
- Fahrzeugkategorie:
- Gr.3
- Strecke:
- Nürburgring (24h)
- Runden:
- 6
| RANG | Hersteller/Fahrer | ZEIT | PUNKTE |
|---|---|---|---|
|
1
|
|
49'49.246 | 6 |
|
2
|
|
+00.823 | 5 |
|
3
|
|
+04.899 | 4 |
|
4
|
|
+04.938 | 3 |
|
5
|
|
+04.995 | 2 |
|
6
|
|
+06.755 | 1 |
|
7
|
|
+16.137 | 0 |
|
8
|
|
+16.825 | 0 |
|
9
|
|
+16.928 | 0 |
|
10
|
|
+18.542 | 0 |
|
11
|
|
+28.151 | 0 |
|
12
|
|
+51.689 | 0 |
- Schnellste Runde:
- Nissan Mikołaj Sedziak 8'08.407


