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Europäisches Rennlager der GT Academy 2015 – Tag 4

Die „Brücke ins Nichts“ ist ein bekanntes Wahrzeichen in Abu Dhabi geworden. Die beeindruckende, sechsspurige und 1,3 km lange Hodariyat Bridge verbindet das Festland mit der unerschlossenen Insel Hodariyat, auf der es keine Straße gibt. Die Brücke war der Schauplatz der heutigen Ausscheidungsherausforderung des europäischen Rennlagers der GT Academy: Straßenrennen – ein Kopf-an-Kopf-Hindernisparcours in atemberaubenden „Nissan GT-R“-Wagen.

Vor der Herausforderung konnten die Teilnehmer bereits einen Hauch des Glamours von Abu Dhabi und möglicherweise ihres eigenen zukünftigen Lebensstils genießen, während sie von einer Luxusjacht mit Whirlpool von Yas Marina zur Brücke gebracht wurden. Die Teilnehmer der GT Academy wissen nie, was als Nächstes kommt. Deshalb haben sie auch nicht die schönen Seiten des Erfolgs genossen, sondern voller Unruhe darüber spekuliert, was sie wohl erwarten würde. Während Bungee-Jumping und Fallschirmspringen als Möglichkeiten diskutiert wurden, war es jedoch das heimtückische Straßenrennen in identischen GT-Rs – einer auf jeder Seite der Brücke. Die schwierigen Hindernisse auf der Strecke bestanden aus Baucontainern, Straßensperren und Ölfässern, die man für gewöhnlich auf Baustellen findet.

In dieser Herausforderung wurde getestet, wie gut die Fahrer ihre Wagen kontrollieren, mit Geschwindigkeit umgehen und unter Druck einen kühlen Kopf bewahren konnten. Zu selbstsichere Teilnehmer scheiterten an dem heimtückischen Parcours genauso wie jene, die zu nervös oder vorsichtig waren. Durch die Kopf-an-Kopf-Aufstellung konnte jeder Mentor seine oder ihre Fahrerpaare selbst bestimmen. Nach zwei Läufen waren die Sieger weiter und die Verlierer traten in einem Sudden-Death-Finale noch einmal gegeneinander an. Vier der Gruppen – Italien, Frankreich, Vereinigtes Königreich und Deutschland – schlossen die Ausscheidungen heute ab, während noch drei Gruppen morgen antreten.

„Beim Straßenrennen gab es keine großen Überraschungen“, meinte Rob Barff, Hauptjuror der GT Academy. „Ich glaube, die meisten, von denen wir es auch erwartet hatten, sind in die Finalrennen gekommen. Die Ausnahme war Deutschland. Florian Becker war auf dem Papier wahrscheinlich einer der stärksten Teilnehmer, aber am Ende verlor er vermutlich die Nerven und hat einen Fehler gemacht. Die Fähigkeit, mit dem Druck umzugehen, ist extrem wichtig. Über die muss der Gewinner – der Fahrer, dessen Leben sich verändern wird – unbedingt verfügen. Die Hodariyat Bridge ist ein wirklich fantastischer Schauplatz für diese Herausforderung und ich freue mich darauf, den Rennen der restlichen drei Gruppen morgen zuzusehen.“

Während Florian aus dem deutschen Team ausschied, entschloss sich der Mentor und Fernsehmoderator JP Kraemer dazu, die Brüder Kiefer in ihrem Lauf gegeneinander antreten zu lassen.

„Es war eine unglaubliche Erfahrung, dieses Auto in so einer tollen Herausforderung zu fahren, aber es war auch schwer, gegen meinen Bruder Georg anzutreten“, erklärte Thomas Kiefer. „Durch das Turniersystem stieg der Druck, denn wenn man verloren hat, konnte man rausfliegen. Am Ende sind wir beide weitergekommen, was einfach fantastisch ist. Ich glaube, ich habe heute gezeigt, dass ich mit dem Druck umgehen kann. Ich habe meine erste Runde gegen meinen Bruder verloren, also hatte ich nur noch eine Chance. Der Druck war enorm, aber man muss an sich selbst glauben und überzeugt davon sein, dass man gewinnt.

Wenn wir die letzten beiden Teilnehmer für Deutschland sind, dann wird eben der beste Fahrer gewinnen. Derjenige, der nicht gewinnt, wird natürlich den anderen unterstützen und hoffen, dass er es schafft. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg, wir warten ab, was noch passiert!“

Die heutigen Rennlager-Aktivitäten beschränkten sich aber nicht auf das Straßenrennen. Die Teilnehmer waren außerdem wieder auf der Strecke des Yas Marina Circuit, um den letzten Teil ihrer ARDS-Lizenz gemäß den Anforderungen des ATC abzuschließen, dem Motorsport-Dachverband in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Um den Test zu bestehen und die zum Rennfahren benötigte Basis-Rennlizenz zu erhalten, wird jeder Teilnehmer auf der Strecke von einem qualifizierten Ausbilder beurteilt.