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VERANSTALTUNGSBERICHT
Fahrerische Weltklasse und gewagte Strategien im Markenrennen-Serienfinale
TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2021
03.12.2021

Tokio, Japan (3. Dezember 2021) – Der TOYOTA GAZOO Racing GT Cup ist der perfekte Auftakt für das Wochenende des Weltfinales der FIA Certified Gran Turismo Championships. In diesem Markenwettbewerb treten 24 der weltbesten Fahrer, die sowohl in Online-Wettbewerben als auch in Live-Events ausgewählt wurden, in Toyotas GR-Rennwagen gegeneinander an. Das Format beinhaltet drei Rennen – Halbfinale A, Halbfinale B und das Große Finale – wobei das Starterfeld für die ersten beiden Rennen in zwei Gruppen zu je 12 Fahrern aufgeteilt wurde. Die ersten acht aus jedem Halbfinale konnten sich ihre Tickets für das Große Finale sichern, insgesamt sollten 2021 also 16 Fahrer um den Titel konkurrieren. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die beiden letzten Sieger in der „Toyota GR GT Cup“-Meisterschaft – Mikail Hizal und Takuma Miyazono – in diesen Jahren danach auch im Nations Cup den Titel holen konnten.

Halbfinale A: Red Bull Ring

Der Austragungsort beider Halbfinalläufe war der Red Bull Ring in Spielberg, Österreich. Hier mussten die Fahrer 10 Runden im aufregenden Toyota GR Yaris RZ absolvieren. Bereits vor dem Beginn des eigentlichen Rennens gab es jede Menge Dramatik, da sich der Japaner Tomoaki Yamanaka (yamado_racing38) vor Valerio Gallo aus Italien (Williams_BRacer) die Pole Position sicherte – mit gerade einmal einer Tausendstelsekunde Vorsprung (0,001 Sekunden)! Lucas Bonelli aus Brasilien (TGT_BONELLI) und Giorgio Mangano aus Italien (Williams_Gio) fuhren auf die Plätze 3 und 4.

Im strömenden Regen mussten die Fahrer vom Start weg extreme Vorsicht walten lassen und schlitterten in ihren Fahrzeugen behutsam über die glitschige Strecke. Der „Nations Cup“-Champion von 2018, Igor Fraga aus Brasilien (IOF_RACING17), hielt sich dicht an Manganos GR Yaris RZ, erpicht darauf, dem italienischen Piloten bei der ersten Gelegenheit die 4. Position abzunehmen.

In Runde 2 verlor Daniel Solis aus den USA (PX-7-Lamb) in Runde 3 die Traktion, krachte mit der Flanke in das Auto von Takuma Sasaki aus Japan (LG-TakuAn_LBC) und kam schließlich von der Strecke ab, wodurch er sich auf der 12. Position wiederfand. Sasaki verstand es meisterhaft, die Kontrolle über sein Auto zu behalten, weshalb er lediglich um eine Position auf Platz 8 zurückfiel. Nachdem Solis für seine Aktion eine Zeitstrafe von 2 Sekunden erhalten hatte, konnte er sich keine Hoffnungen auf eine Podiumsplatzierung mehr machen.

Die Platzierungen blieben über die nächsten Runden weitgehend unverändert und Yamanaka führte das Rennen nach wie vor an. In Runde 7 begann Gallo jedoch, den Japaner zusehends unter Druck zu setzen. Er klebte förmlich an Yamanakas Heckstoßstange und wartete auf eine passende Gelegenheit. In der darauffolgenden Runde war es in Kurve 2 schließlich so weit: Gallo ging vorbei und übernahm die Führung. Yamanaka hingegen kam buchstäblich vom Regen in die Traufe, als er in der vorletzten Runde hart auf die Bremse stieg, um eine Kollision mit Gallos Yaris zu vermeiden – nur, um von Bonelli verdrängt zu werden, der sich dadurch Position 2 sicherte. Der Spanier Coque López (coqueIopez14) bahnte sich inzwischen den Weg an Fraga vorbei auf Position 5. Die Spitze des Feldes war im Verlauf von knapp zwei Runden also ordentlich durchgemischt worden.

Am Ende des Rennens konnte Valerio Gallo den ersten Sieg des Tages einfahren. Hinter ihm platzierten sich Lucas Bonelli, Tomoaki Yamanaka, Coque López und Igor Fraga, nachdem Giorgio Mangano aufgrund einer Strafe auf Platz 6 zurückgefallen war. Takuma Sasaki und der Thailänder Nathayos Shirigaya (PSC_themiang_FSR) rundeten die Top-8 ab.

RANG FAHRER ZEIT
1 Valerio Gallo Williams_BRacer 19:50.390
2 Lucas Bonelli TGT_BONELLI +00.585
3 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 +00.839
4 Coque López coqueIopez14 +02.339
5 Igor Fraga IOF_RACING17 +02.811
6 Giorgio Mangano Williams_Gio +03.137
7 Takuma Sasaki LG-TakuAn_LBC +03.261
8 Nathayos Shirigaya PSC_themiang_FSR +06.960
9 Paul Kandanoleon Noodles8771 +10.248
10 Quincy Vilasco VQS_Sparks +14.343
11 Miroslaw Kravchenko V1_MK01 +14.580
12 Daniel Solis PX-7-Lamb +30.685

Halbfinale B: Red Bull Ring

Auch im zweiten Halbfinale wurde bei Regen auf dem Red Bull Ring gefahren. Wiederum hatten die Fahrer 10 Runden in baugleichen Toyota GR Yaris RZ zu absolvieren. Auf der Pole Position fand sich in diesem Lauf der 16-jährige Newcomer Rikuto Kobayashi aus Japan (TX3_tokari71), gefolgt von seinem Landsmann Takuma Miyazono (Kerokkuma_ej20), dem Titelverteidiger. Spaniens Jose Serrano (PR1_JOSETE) und Thomas Labouteley aus Frankreich (TX3_Aphelion) starteten aus Reihe 2.

Nach dem stehenden Start kam es zu keinen Kollisionen und das Feld durchfuhr die ersten beiden Kurven in einer geschlossenen Formation. In Kurve 3 entschied Miyazono jedoch, Kobayashi ernsthaft unter Druck zu setzen und touchierte ihn einige Male leicht, ehe er sich wieder zurückzog. Das Manöver ging allerdings nach hinten los, denn der sich in Topform befindende Serrano erkannte die Gelegenheit und trieb seinen GR Yaris in der darauffolgenden Kurve an Miyazono vorbei auf Position 2.

In der ersten Hälfte des Rennens kam es zu keinen weiteren Positionswechseln. Dennoch schenkten die besten sieben Fahrer des Rennens einander rein gar nichts, denn der Abstand zwischen den Autos betrug in keinem Fall mehr als sieben Zehntelsekunden. Überraschenderweise blieb Kobayashi ziemlich gefasst und behielt seine Führung, obwohl er hinter sich zwei absolute Top-Fahrer der Gran Turismo Championships im Rückspiegel sehen konnte. Während alle mit einer Attacke von Serrano und Miyazono auf die Führungsposition im Rennen rechneten, durchkreuzte Kobayashi sämtliche Pläne und ließ sie nicht an sich herankommen. Am Ende fuhr er als Sieger durchs Ziel und holte sich zudem noch die Pole Position für das Große Finale, da das Halbfinale B das schnellere der beiden Halbfinalläufe gewesen war. Die weiteren Plätze belegten Serrano, Miyazono, Labouteley, Ben Chou aus Taiwan (Gmotor_SBen) und Andrew Lee aus Australien (PX7-AmazingHour), der alle Hände voll zu tun hatte, Position 6 gegen Carlos Salazar aus Portugal (pcm_stj) zu verteidigen. Kevin Pounder aus den USA (PX7-Windfire1528) schnappte sich schließlich mit Position 8 den letzten Qualifikationsplatz.

RANG FAHRER ZEIT
1 Rikuto Kobayashi TX3_tokari71 19:50.197
2 Jose Serrano PR1_JOSETE +00.116
3 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 +00.318
4 Thomas Labouteley TX3_Aphelion +00.493
5 Ben Chou Gmotor_SBen +01.140
6 Andrew Lee PX7-AmazingHour +01.290
7 Carlos Salazar pcm_stj +01.706
8 Kevan Pounder PX7-Windfire1528 +06.082
9 Baptiste Beauvois R8G_TSUTSU +06.119
10 Angel Inostroza YASHEAT_Loyrot +07.740
11 Sami-Joe Abi Nakhle WeD_Sami-Joe05 +14.080
12 Dean Heldt Deano_solo +14.796

Großes Finale: Circuit de la Sarthe

Die Startaufstellung im Großen Finale beim TOYOTA GAZOO Racing GT Cup wurde auf der Grundlage der beiden Halbfinalläufe erstellt (Pole Position für das schnellere Halbfinale B, Position 2 für den Sieger aus Halbfinale A etc.). Für alle 16 Fahrer, die es bis hierhin geschafft hatten, war nun der Moment der Wahrheit gekommen. Rikuto Kobayashi aus Japan startete von der Pole Position ins Rennen, gefolgt von Valerio Gallo aus Italien. Direkt dahinter starteten Jose Serrano aus Spanien und Lucas Bonelli aus Brasilien, während das japanische Duo Takuma Miyazono und Tomoaki Yamanaka die Startpositionen 5 und 6 belegte. Für das letzte Rennen waren sechs Runden auf dem Circuit de la Sarthe, Heimat des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, zu absolvieren – im perfekt ausgewogenen Toyota GR 86. Die Fahrer mussten laut Regelwerk einen Boxenstopp einlegen, dabei aber weder auftanken noch Reifen wechseln.

Vom Start weg kämpften alle Fahrer verbissen um die Platzierungen. Miyazono ging kurzzeitig an Bonelli vorbei und holte sich Position 4, war diese allerdings in der nächsten Kurve bereits wieder los. Bei 240 km/h auf der Mulsanne-Gerade reihten sich alle 16 GR 86 in einer Linie auf und versuchten den Windschatten des jeweiligen Vordermanns für ein Überholmanöver in der darauffolgenden Mulsanne-Kurve zu nutzen. Am Ende von Runde 1 fuhr der Spanier Coque López auf Position 10 an die Box und erfüllte seinen vorgeschriebenen Boxenstopp damit früher als alle anderen Fahrer. Bis zum Ende von Runde 2 hatten sich die besten 8 vom Rest des Feldes abgesetzt und einen Vorsprung von 5,0 Sekunden herausgefahren. Am Ende der Runde fuhren beinahe alle Fahrer in die Box, nur die führenden vier Autos – Kobayashi, Gallo, Serrano und Bonelli – entschieden sich dafür, draußen zu bleiben.

In Runde 3 kam es zu einem erbitterten Duell zwischen Gallo und Kobayashi. Der italienische Fahrer schob sich im ersten Teil der Mulsanne-Gerade (vor der Forza-Schikane) am Japaner vorbei, Kobayashi holte sich die Führung jedoch noch auf derselben Geraden zurück! Gallo konnte jedoch in der Mulsanne-Kurve (Kurve 9) innen überholen und lag direkt wieder in Führung.

In der Zwischenzeit war es Miyazono, der seinen Boxenstopp bereits absolviert hatte und auf Position 6 fuhr, gelungen, den Abstand zu den Rennführenden zu verkürzen. Zu Beginn von Runde 4 lag er 11,5 Sekunden hinter dem viertplatzierten Bonelli – doch das sollte sich bald ändern, wenn der Brasilianer und die anderen ihre Boxenstopps einlegen mussten.

Kobayashi schnappte sich in Runde 4 in der Indianapolis-Kurve (Kurven 10 und 11) erneut die Führung von Gallo, bog allerdings kurz darauf in die Boxengasse ab. Zur allgemeinen Überraschung entschieden sich Gallo und Serrano dazu, auf der Strecke zu bleiben, um bei freier Fahrt einen großen Vorsprung herausfahren zu können. Dabei riskierten sie aber Geschwindigkeitsverlust durch Reifenverschleiß.

Als Kobayashi wieder auf die Strecke kam, fand er sich auf Position 6 wieder, unmittelbar hinter Miyazono und Yamanaka. Bonelli kehrte gar nur auf dem enttäuschenden 9. Platz ins Rennen zurück. Zwei Runden vor Schluss hielten Gallo und Serrano nach wie vor einen 11-Sekunden-Vorsprung auf das japanische Trio Miyazono, Yamanaka und Kobayashi. Die Frage war: Würde das bis ins Ziel reichen?

Am Ende von Runde 5 fuhren Gallo und Serrano schließlich in die Box. Das Publikum war außer sich und wartete atemlos ab, ob sich die Strategie wohl ausgezahlt hätte ... doch Fehlanzeige. Die beiden gingen auf Position 6 und Position 7 zurück auf die Strecke, weshalb Miyazono die Führung zufiel. Jetzt, nur noch eine Runde vor Schluss, brach ein wilder Sturmlauf in Richtung Ziellinie los. Der zweitplatzierte Yamanaka startete seine Attacke am Beginn der Mulsanne-Gerade und ging an Miyazono vorbei in Führung, dieser holte sich Position 1 jedoch bereits am Ende der Geraden zurück. Nur wenige Kurven vor dem Ziel setzte Tomoaki Yamanaka in der Indianapolis (Kurve 11) alles auf eine Karte und konnte Miyazono mit einem brillanten Überholmanöver tatsächlich hinter sich lassen. Es gelang ihm, die Führung bis ins Ziel zu behaupten, wo er schließlich enthusiastisch jubelnd die karierte Flagge in Empfang nahm.

Takuma Miyazono, der nur um 4 Zehntelsekunden geschlagen worden war, hatte dennoch eine brillante Leistung gezeigt. Den dritten Platz auf dem Podium sicherte sich der Newcomer Rikuto Kobayashi, wodurch Japan beim TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2021 ein Dreifachsieg gelang.

Ergebnisse des TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2021

RANG FAHRER ZEIT
1 Tomoaki Yamanaka yamado_racing38 29:44.474
2 Takuma Miyazono Kerokkuma_ej20 +00.362
3 Rikuto Kobayashi TX3_tokari71 +00.445
4 Coque López coqueIopez14 +01.171
5 Valerio Gallo Williams_BRacer +02.003
6 Lucas Bonelli TGT_BONELLI +02.262
7 Thomas Labouteley TX3_Aphelion +02.685
8 Giorgio Mangano Williams_Gio +10.149
9 Jose Serrano PR1_JOSETE +10.624
10 Igor Fraga IOF_RACING17 +14.599
11 Carlos Salazar pcm_stj +14.632
12 Takuma Sasaki LG-TakuAn_LBC +14.856
13 Ben Chou Gmotor_SBen +16.128
14 Andrew Lee PX7-AmazingHour +17.730
15 Kevan Pounder PX7-Windfire1528 +20.985
16 Nathayos Shirigaya PSC_themiang_FSR +26.752
TOYOTA GAZOO Racing GT Cup 2021 | Finale
Wird sich der Sieger aus dem letzten Jahr, Takuma Miyazono, ...

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