Unvorhersehbares Wetter und wilde Strategien prägen die zweite Runde der GTWS auf dem Red Bull Ring
Gran Turismo World Series 2025 – Runde 2 – Nations Cup
BERLIN, Deutschland – Das zweite Event der Gran Turismo World Series (GTWS) 2025 stand heute in der Uber Eats Music Hall in Berlin auf dem Programm. Den Auftakt bildete ein taktisches Rennen im Manufacturers Cup, das den Ton für den Nations Cup vorgab, bei dem die Fahrer nicht nur für sich selbst, sondern auch als stolze Repräsentanten ihrer Länder und Gebiete antraten. Alle hatten dabei den ultimativen Preis im Blick: den Titel des „Nations Cup“-Champions.
Zwölf der allerbesten Fahrer stellten sich der Herausforderung: die drei Erstplatzierten des World Series Nations Cup 2024 sowie die bestplatzierten Teilnehmer in den Online-Qualifyings aus jeder Region. Zusammen bildeten sie ein Starterfeld, das dieses Anlasses würdig war – ein elitäres Fahrerfeld, das bereit war, in der zweiten Runde der Saison gegeneinander anzutreten. In diesem Wettbewerb sollte sich entscheiden, wer sich zu Recht als schnellster Fahrer der Welt bezeichnen darf.
Alle Augen waren dabei auf das spanische Duo mit Jose Serrano (JoseSerrano_16) und Pol Urra (PolUrra) gerichtet, deren Reifenstrategie und unglaubliches fahrerisches Können beim Saisonauftakt den Rest der Fahrer in Zugzwang gebracht hatten. Die Frage für Runde 2 lautete: Kann jemand dieses blitzschnelle Duo herausfordern? Die Antwort auf diese Frage sollte sich beim Sprintrennen zeigen.
Sprintrennen: Autodromo Nazionale Monza (ohne Schikanen), 12 Runden
Obwohl keine Meisterschaftspunkte auf dem Spiel standen, entschied das Rennen über die wichtige Startaufstellung für das Große Finale. Austragungsort war der legendäre Autodromo Nazionale Monza in Italien. Gefahren wurde im ikonischen Porsche 962 C, einer Maschine mit über 700 PS, die als eines der meistgefürchteten Autos aller Zeiten gilt.
Im Qualifying hatte der Japaner Takuma Sasaki (SZ_TakuAn22) die Pole Position geholt. Direkt hinter ihm lagen das französische Duo Thomas Labouteley (BSCOMP_Aphe) und Kylian Drumont (R8G_Kylian19) auf den Positionen 2 und 3, während der Brasilianer Adriano Carrazza (Didico__15) die Startposition 4 belegte. Die Spanier Pol Urra und Jose Serrano vervollständigten die dritte Startreihe. Da keine Boxenstopps vorgesehen waren, standen 12 Runden voller purer, unerbittlicher Geschwindigkeit bevor.
Als die Ampel auf Grün sprang, donnerten die Fahrer über die Startlinie und die Porsches erreichten Geschwindigkeiten von über 300 km/h, bevor sie in die erste Kurve einfuhren. Kaj de Bruin (R8G_Kajracer) aus den Niederlanden verschwendete keine Zeit und kämpfte sich bis zum Ende der zweiten Runde um drei Plätze auf Position 4 vor. Danach machten sich die Führenden an die Arbeit. Sasaki, Labouteley, Drumont und de Bruin setzten sich vom Feld ab, tauschten untereinander die Positionen und trieben sich gegenseitig bis zum Äußersten, während die Runden verstrichen.
Als das Rennen vorbei war, stand Drumont als Sieger fest. Er fuhr als Erster über die Ziellinie und sicherte sich damit die Poleposition für das Große Finale. Labouteley folgte dicht dahinter auf Platz 2, während Sasaki sich auf Platz 3 behauptete. Trotz einer Strafe gegen Ende des Rennens sicherte sich de Bruin mit seiner mutigen Fahrweise Platz 4 in der Startaufstellung für das Große Finale, dicht gefolgt von Urra. Serrano hingegen schaffte es nur auf Platz 7 – ein überraschendes Ergebnis für den Spanier. Aber allen im Fahrerlager war klar, dass es ein großer Fehler wäre, ihn im Großen Finale zu unterschätzen.
Großes Finale: Red Bull Ring, 30 Runden
Das Hauptrennen des Tages wurde auf dem ehrwürdigen Red Bull Ring in Spielberg, Österreich, ausgetragen, wo sich 12 der weltbesten Fahrer in den Red Bull X2019 Competition setzten. Die einzigen Grenzen für die Leistung dieses Rennwagens setzen das Können und der Mut der Piloten. 30 Runden standen an, wobei die Strategie von der Reifenwahl abhing: Slicks, Intermediates und Regenreifen. Angesichts des feuchten Asphalts und des dunklen Himmels entschieden sich alle Fahrer für Intermediates von Dunlop.
Das Drama nahm sofort seinen Lauf. Kaj de Bruin, der Italiener Valerio Gallo (OP_BRacer) und der Spanier Pol Urra überholten alle den Japaner Takuma Sasaki, der auf der rutschigen Fahrbahn Probleme mit dem Bremsen hatte. Noch bevor die erste Runde zu Ende war, schob sich auch Serrano vorbei und Sasaki fiel innerhalb kürzester Zeit auf Position 7 zurück – ein Albtraumstart für den jungen japanischen Fahrer.
In Runde 3 hatte sich „der Fliegende Holländer“ de Bruin auf Position zwei vorgekämpft und näherte sich dem Führenden Kylian Drumont aus Frankreich. Als der Himmel aufklarte, lockte die Boxengasse. Labouteley handelte als Erster und wechselte am Ende von Runde 5 auf Slicks. Serrano folgte eine Runde später und bis zur siebten Runde hatten sich die meisten Fahrer ihnen angeschlossen. Als der Wechsel vollzogen war, lag Labouteley an der Spitze, gefolgt von Serrano, Drumont und de Bruin.
Es war ein rasantes Rennen. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gab es kaum Spielraum für Fehler. In Runde 10 lagen die ersten sechs Fahrer nur eineinhalb Sekunden auseinander. Am Horizont zogen wieder dunkle Wolken auf, sodass die Fahrer ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die Strecke als auch auf die Wetteranzeige richten mussten. In Runde 15 fuhren die Führenden erneut in die Box, um auf Intermediates zu wechseln, da sie mit Regen rechneten. Einige Fahrer entschlossen sich jedoch, bei den Slicks zu bleiben, darunter Serrano, Urra, Gallo und der Australier Guy Barbara (OP_Twitchy) – ein Wagnis, das über den Ausgang des Rennens entscheiden konnte.
Ihre Entscheidung wurde bald auf die Probe gestellt. In Runde 16 setzte der Regen ein, zunächst nur leicht, aber dennoch stark genug, um die Slicks ins Rutschen zu bringen. In Runde 18 gaben es die meisten der Führenden auf und wechselten zurück auf Intermediates. Labouteley übernahm die Führung, gefolgt von de Bruin, Drumont und Serrano.
In Runde 20 überholte de Bruin Labouteley und übernahm die Führung, gefolgt von Drumont. Für einen Moment sah es nach einem Vierkampf bis zum Ziel aus. Aber wie schon in London legte Serrano einen Gang zu. Mit einem Tempo, das niemand sonst mithalten konnte, zog er an Labouteley auf Position 3 und Drumont auf Position 2 vorbei und holte dann de Bruin ein. In der lang gezogenen Rindt-Kurve in Runde 24 gelang Serrano das entscheidende Überholmanöver und er übernahm die Führung.
In Runde 26 brach das Chaos aus. Drumont und Labouteley kollidierten leicht, was jedoch ausreichte, um sie zurückzuwerfen. Urra und Gallo nutzten dies aus und rückten auf die Positionen 2 und 3 vor. Da sie nichts mehr zu verlieren hatten, beschlossen de Bruin, Drumont und Labouteley, ein letztes Mal alles auf eine Karte zu setzen und in die Box zu fahren. Die beiden Franzosen wechselten zurück auf Slicks, während der Niederländer sich für einen weiteren Satz Intermediates entschied.
Urra, der auf einer soliden 2. Position fuhr, ging aus irgendeinem Grund ebenfalls in die Box. Das war ein katastrophales Manöver, das ihn letztendlich aus dem Rennen um das Podium warf und die Zuschauer und Kommentatoren ratlos zurückließ.
Serrano entschied sich hingegen dafür, mit den abgenutzten Intermediates auf der Strecke zu bleiben. Das war die richtige Entscheidung. Mit unerschütterlicher Konzentration fuhr er seinen Red Bull X2019 in den Nationalfarben Spaniens über die Ziellinie und sicherte sich damit in dieser Saison seinen zweiten „Nations Cup“-Sieg in Folge. Der Italiener Valerio Gallo fuhr mit einer soliden Leistung auf Platz 2, während de Bruin sich zurückkämpfte und mit Platz 3 seine allererste GTWS-Podiumsplatzierung erreichte. Der Japaner Takuma Sasaki und Titelverteidiger Takuma Miyazono (Kerokkuma_ej20) belegten die Plätze 4 und 5.
Serrano führt die Meisterschaftsrangliste jetzt mit 12 Punkten an, vor Gallo mit 9 und Urra mit 6 Punkten. Erschöpft, aber überglücklich kommentierte Serrano: „Das war eines der härtesten Rennen, die ich je gefahren bin. Das Wetter machte das Rennen so unvorhersehbar – ich hatte keine Ahnung, was passieren würde. Für das Publikum war es vielleicht eine großartige Show, aber für mich war es unglaublich stressig. Am Ende bin ich aber superglücklich über das Ergebnis.“
Nachdem Runde 2 jetzt abgeschlossen ist, zieht die Gran Turismo World Series weiter und überquert den Atlantik. Die nächste Station: Los Angeles, wo der Glamour und Glanz Südkaliforniens eine lebhafte Kulisse für Runde 3 bieten wird. Nach den dramatischen Ereignissen in Berlin wird der Druck nur noch größer werden, wenn die schnellsten GT-Rennfahrer der Welt in der Stadt der Engel zusammenkommen, um ihren Kampf um den GTWS-Titel fortzusetzen.
Gran Turismo World Series 2025 Runde 2 – Ergebnisse im Nations Cup
Qualifying-Zeitrennen
- Fahrzeug:
- Gran Turismo Red Bull X2019 Competition
- Strecke:
- Red Bull Ring
| RANG | Land/Fahrer | ZEIT | Abstand |
|---|---|---|---|
|
1
|
|
1'08.401 | |
|
2
|
|
1'08.440 | +00.039 |
|
3
|
|
1'08.461 | +00.060 |
|
4
|
|
1'08.526 | +00.125 |
|
5
|
|
1'08.619 | +00.218 |
|
6
|
|
1'08.733 | +00.332 |
|
7
|
|
1'08.776 | +00.375 |
|
8
|
|
1'09.000 | +00.599 |
|
9
|
|
1'09.162 | +00.761 |
|
10
|
|
1'09.605 | +01.204 |
|
11
|
|
1'09.614 | +01.213 |
|
12
|
|
1'14.934 | +06.533 |
Sprintrennen
- Fahrzeug:
- Porsche 962 C '88
- Strecke:
- Autodromo Nazionale Monza (ohne Schikanen)
- Runden:
- 12
| RANG | Land/Fahrer | ZEIT |
|---|---|---|
|
1
|
|
17'13.904 |
|
2
|
|
+00.526 |
|
3
|
|
+00.743 |
|
4
|
|
+01.147 |
|
5
|
|
+03.079 |
|
6
|
|
+03.220 |
|
7
|
|
+03.306 |
|
8
|
|
+03.502 |
|
9
|
|
+03.929 |
|
10
|
|
+08.062 |
|
11
|
|
+09.009 |
|
12
|
|
+09.671 |
- Schnellste Runde:
- Kaj de Bruin Niederlande 1'25.328
Großes Finale
- Fahrzeug:
- Gran Turismo Red Bull X2019 Competition
- Strecke:
- Red Bull Ring
- Runden:
- 30
| RANG | Land/Fahrer | ZEIT | PUNKTE |
|---|---|---|---|
|
1
|
|
37'18.097 | 6 |
|
2
|
|
+06.945 | 5 |
|
3
|
|
+07.644 | 4 |
|
4
|
|
+11.768 | 3 |
|
5
|
|
+11.898 | 2 |
|
6
|
|
+16.237 | 1 |
|
7
|
|
+17.906 | 0 |
|
8
|
|
+18.865 | 0 |
|
9
|
|
+19.603 | 0 |
|
10
|
|
+33.849 | 0 |
|
11
|
|
+33.919 | 0 |
|
12
|
|
+1'04.237 | 0 |
- Schnellste Runde:
- Pol Urra Spanien 1'10.934


